...ins Mittelalter...


(Foto: helles-koepfchen.de)
(Foto: helles-koepfchen.de)

Für den Sohn einer adligen Familie war es eine große Ehre, Ritter zu werden. Dafür musste man eine richtige Ausbildung durchlaufen.

Page, Knappe, Ritter


Die Ausbildung zum Ritter begann schon im Alter von 7 Jahren. Der Junge wurde als Page an einen fremden Hof zu einem Ritter geschickt. Dort sollte er vor allem Kraft und Geschicklichkeit erwerben. Der junge Page lernte reiten und mit der Armbrust zu schießen. Er übte den Gebrauch von Schwert, Lanze und Schild. Daneben erlernte er die höfischen Sitten, Singen und das Spielen der Lyra.

Mit 14 Jahren wurde der Page zum Knappen befördert. Bei eienr Feier wurde ihm sein eigenes Kurzschwert übergeben. Der Knappe wurde weiter ausgebildet und musste seinem Ritter Dienst tun. Er musste ihm sein Schwert tragen oder ihm helfen, die schwere Ritterrüstung anzulegen. Er musste die Waffen pflegen und sich um die Pferde kümmern.

Mit 21 Jahren war die Ausbildung beendet und der Knappe wurde zum Ritter ernannt. In einer feierlichen Zeremonie wurden dem Knappen sein Schwertgürtel und sein Schwert übergeben. Das nennt man Schwertleite.

Im französischen Raum gab es schon ab dem 12. Jahrhundert auch den Ritterschlag, der im deutschen Gebiet erst ab dem 14. Jahrhundert in Gebrauch kam. Dabei kniete der Knappe vor seinem Lehnsherrn. Dieser gab dem Knappen mit seinem Schwert einen leichten Schlag auf die Schulter. Dann wurde dem neuen Ritter sein eigenes Schwert übergeben. Erst ab jetzt durfte er dieses Langschwert und die Lanze führen.


(Foto: furor-normannicus.de)
(Foto: furor-normannicus.de)

 

 

 

RITTER UM 1180:

 

Hauptmerkmale sind Helm mit Gesichtsschutz(Kalotta mit Barbiere) oder ein "Normannenhelm" (Konischer Helm mit Nasenschutz), hohes Schild, Einhandschwert(Klingenlänge ca. 70 -80 cm), Kettenhaube verbunden mit Kettenhemd & Kettenhandschuhe(Fäustlinge), darunter ein "Gambeson"(gepolsteter Trageschutz), darunter verzierter "Surcot" oder "Cotte"(Waffenrock), zwei Kettenbeinlinge mit Sporen.

 

(Foto: ciwar.ru)
(Foto: ciwar.ru)
(Foto: empiretw.ru)
(Foto: empiretw.ru)


(Foto: unbek.)
(Foto: unbek.)

 

DAS KETTENHEMD:

 

Als Kettenrüstung oder Kettenpanzer (auch: Ringelpanzer oder Panzerhemd) bezeichnet man eine Rüstung, die aus zahlreichen – feuergeschweißten bzw. vernieteten – ineinander verflochtenen kleinen Metallringen besteht.

Früheste Nachweise sind bisher aus dem 4. Jahrhundert v. Chr. aus keltischen Gräbern bezeugt.

Die vielen kleinen Bestandteile der Kettenrüstung absorbieren die meisten Schläge und Stöße durch Waffen wie beispielsweise das Schwert, und wurden im Hochmittelalter dadurch zur gängigsten Körperpanzerung.

 


(Foto: L. & F. Funcken)
(Foto: L. & F. Funcken)

 

 

 

 

 

VERSCHIEDENE DARSTELLUNGEN DES 11.Jhdt./ 12.Jhdt./ 13.Jhdt. der WAFFEN UND AUSRÜSTUNG.


(Foto: U.Lehnart)
(Foto: U.Lehnart)

 

 

HELME QUER DURCH DIE JAHRHUNDERTE: VOM ca. 11.Jhdt. BIS HIN ZUM ca. 14. Jhdt. (von unten nach oben)

 

Dargestellt sind die drei häufigsten Helmformen, die sich im Laufe der Zeit veränderten und einen immer besseren Schutz, für Ritter und Soldaten bekamen. Ausgehend von der Urform des Normannenhelmes (aus einem Stück gefertigt mit Naseneisen), sind in weiterer Folge Eisenhut, Beckenhaube (mit Nasenschutz oder Klappvisier), Topfhelm und letztendlich Kübelhelm entstanden. In den Anfängen der Helm-Entwicklung, wurde in den meisten Fällen, darunter eine normale Bundhaube, in Verbindung mit einer Polster- und Kettenhaube getragen.


(Foto: U. Lehnart)
(Foto: U. Lehnart)

 

 

VERSCHIEDENE SCHWERTFORMEN:

 

Die selben Veränderungen, durchlebten wohl auch die größten Statussymbole des Mittelalters: DAS SCHWERT!

Zuerst mit einer durchgehend scharfen Klinge, kleinen Parierstangen und einer Klingenlänge von ca. 70 - 80 cm. Diese wurden im 15. Jhdt., von einem sog. "Bastard-, Sattelbaum-" oder "dem Schwert zu eineinhalb Hand" abgelöst. Mit einer Klingenlänge von 90 - 100 cm, waren diese nur mehr am letzten Drittel geschärft. Vorerst befanden sich diese Waffen, am Sattel befestigt. Daher der Name "Sattelbaumschwert". Danach wurden sie wieder am Mann getragen.


(Foto: unbek.)
(Foto: unbek.)
(Foto: unbek.)
(Foto: unbek.)

DER SCHILD: (SCHUTZWAFFE)

 

Der Schild  ist eine von einem Kämpfer getragene Schutzwaffe. Er ist eine aus Flechtwerk, HolzLeder oder anderem Material bestehende häufig leicht gewölbte Platte. Sie dient zur Abwehr von Nahkampfwaffen und Geschossen eines Angreifers.



(Foto: forum. hassiaceltica.de)
(Foto: forum. hassiaceltica.de)

LANZENSPITZEN:

 

Hier sieht man Museumsstücke alter Lanzenspitzen, die in der Zeit des Mittelalters in Verwendung waren. Neben dem Schwert, führte man die Lanze als Zweitwaffe mit sich.

(Foto: manesse.de)
(Foto: manesse.de)

HANDHABUNG DER STANGENWAFFEN:

 

Gebraucht wurden diese Stangenwaffen, hoch zu Rosse(ca. 4m Länge), für Fußsoldaten(ca. 2m Länge) und in der gekürzten Variante, als Wurflanze(ca. 1,50m Länge).

Spezielle Lanzen konnten eine Länge von ca. 8 Metern erreichen.



(Foto: manesse)
(Foto: manesse)

MANESSE HANDSCHRIFT ca. 13.Jhdt: 

 

Edelmann mit "Cotte" und "Tasselmantel". Edeldame mit rotem Überkleid und grünem Unterkleid, sowie Umhang.

 

DARÜBER: Wappen und Helm mit Helmzier des Edelmannes.

(Foto: Codex Manesse)
(Foto: Codex Manesse)

EDELDAME ca. 12. Jhdt:

 

Im Grunde genommen glich der Kleidungsstil, dem des Herren.

(Foto: unbek.)
(Foto: unbek.)

GEWANDUNG EINES KÖNIGS

ca. 11. Jhdt:   

 

Die gleiche Variante, wie Bild ganz links, nur prunkvoller aus Samt, Seide, Damast und Brokat. Die Farben Rot, Blau, Grün. Gold (Ockerfarbig), Purpur und Silber(Weissgrau), waren ausschließlich dem Adel und Hochadel zugedacht. 



(Foto: vogtvonhunolstein.de)
(Foto: vogtvonhunolstein.de)

 

 

 

 

BUCHMALEREI:

 

Gebundene Bücher, Farbenreich verziert. Eine Errungenschaft die nur den oberen Schichten vorbehalten war. 


 

 

 

 

NIEDERSCHRIFTEN:

 

Wer des Lesens mächtig war, konnte auch schreiben (war aber nicht immer der Fall). Urkunden, Adelsbriefe, Ermächtigungen und Bücher stellen Zeugnis über die hohe Kunst, der mittelalterlichen Schreibweisen dar.


(Foto: taurachsoft.at)
(Foto: taurachsoft.at)

ERSTE WEHRBAUTEN:

 

Die ersten Wehrbauten, des frühen Mittelalters bestanden aus Holz. Vermutlich vererbten uns die Römer, diese Art von Wehranlagen.

Einzig der Hügel mit dem Turm, unterschied sich von der Bauweise der Römer, die ihre Türme auf Pfähle bauten, um sich Überblick zu verschaffen.

Teer und Pech sorgten für die Dichtheit der Behausungen. Jedoch die Brandpfeile, sorgten für ein rasches Umdenken dieser Bauten.

(Foto: en-mosaik.de)
(Foto: en-mosaik.de)

(Foto: hubert-brune.de)
(Foto: hubert-brune.de)

WEHRBAUTEN AUS STEIN:

 

Die massiven Belagerungen trieben die Burgherren dazu, Wehranlagen aus Stein errichten zu lassen. Langsam wurden dicke Mauern, Häuser und Türme erbaut, die den Menschen Wohnstätten und vor allem Schutz vor Angriffen boten.

Über viele Jahre hinweg, waren mehrere Bauabschnitte erforderlich, bis am Ende eine stattliche Burg entstand.

(Foto: Kupferstich)
(Foto: Kupferstich)

(Foto: Unbek.)
(Foto: Unbek.)

MÖBILIAR:

 

Das Zentrum einer Burg, war der Rittersaal und darin stand mittig, der Thron des Herrschers. Immer mit der Rückenlehne zur Wand, damit potenzielle Attentäter keine Möglichkeit hatten, von hinten anzugreifen. Reich verziert und dennoch aus massiven schweren Holz, wurden die meisten Regentschafts-Entscheidungen, von dort aus verkündet. Falsch die Meinungen, dass ein Thron bei einer bevorstehenden Schlacht, ins Lager mitgenommen wurde.

(Foto: Aachendom.de)
(Foto: Aachendom.de)

 

 

30 Könige besteigen in den folgenden 600 Jahren nach Wahl und Weihe diesen Thron. Im Jahre 1002 wird Kaiser Otto III. auf seinen Wunsch hin in der Kirche Karls des Großen beigesetzt.